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Midnight Sun: Dark Tide Rising (Review)
Artist: | Midnight Sun |
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Album: | Dark Tide Rising |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive-Rock/-Metal |
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Label: | Sonicbound/Just for Kicks Music | |
Spieldauer: | 53:23 | |
Erschienen: | 20.09.2019 | |
Website: | [Link] |
„Dark Tide Rising“ ist zwar das erste Album der britischen Band MIDNIGHT SUN, aber Debütanten sind die beteiligten Musiker beileibe nicht. Da trifft sich ein Großteil der ALSO EDEN-Belegschaft mit Kollegen, die bei UNTO US, GREY LADY DOWN, COSMOGRAF und DARWIN’S RADIO gespielt haben. Teilweise querbeet. Entsprechend ausgereift empfiehlt sich das Album.
Und liefert, wie bei der genannten Provenienz der Musiker wohl erwartbar, geschmeidigen, dunkel angehauchten Neoprog mit deutlicher Neigung zu gehobenen Härtegraden. Wobei sich der proggige Metal eher durchs erhöhte Tempo als aufgrund vertrackter Kompositionen mit Fingerbruchgefahr bemerkbar macht. Hektik Intergaläktik ist MIDNIGHT SUN fremd, davor bewahren viele sacht vorbeischwebende Passagen voller schmusiger Synthesizerwolken und herzigem Pianospiel. Wie beim Intro von „Early Warning“, dem vielleicht besten Stück des Albums, das exemplarisch die Gelassenheit von Künstlern aufzeigt, die ihr Metier beherrschen.
Die Musik mag nicht hochkomplex sein, doch verweigert sie sich allzu banaler Bombastergüsse. Kleine instrumentale Schmankerl finden sich ebenfalls zum Gefallen der Hörerschaft ein und das gar nicht so knapp.
Huw Lloyd-Jones ist wieder ein kompetenter Frontmann, dem man nur manchmal ein bisschen mehr Gesangsvolumen gönnen würde. Aber insgesamt ist er ein stilsicherer Führer durchs existentialistische Programm. Das geprägt ist von Themen wie Verlustangst, Einsamkeit, pessimistischen Reflexionen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Erde ist ein einsamer Ort und irgendwann sterben wir alle. Ein Quell sprudelnder Freude ist “Dark Tide Rising” wahrlich nicht, ein Ort zum nachdenklichen Verweilen schon.
FAZIT: MIDNIGHT SUN spielen atmosphärischen Neoprog mit Härte und Gefühl. Pathos ist wohl vorhanden, Prätention glücklicherweise kaum. Im direkten Vergleich mit dem am selben Tag erschienenen und gerade besprochenen „Until They Feel The Sun“ der MOON LETTERS geht „Dark Tide Rising “ als Sieger aus dem Rennen um den kleinen Prog-Cup der Woche.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Scheherazade
- Clouds
- Broken Angels
- Early Warning
- Delirium
- Control
- Clouds (Single Edit)
- Bass - Sean Spear, Steve Dunn, Jack Thomas
- Gesang - Huw Lloyd-Jones, Ian Hodson
- Gitarre - Andy Gelband, Ben Swanwick, Tom Ennis
- Keys - Ian Hodson
- Schlagzeug - Chris Habicht, Sam Slater
- Dark Tide Rising (2019) - 10/15 Punkten
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